Eine Ferienstraße
feiert Geburtstag

Gegen 18 Uhr: das große Finale

Auszug aus der Festansprache von Jochen Bölsche (AG Osteland) beim Shanty-Festival mit fünf Chören von der Deutschen Fährstraße am 17. Mai 2009 in Hemmoor-Schwarzenhütten


... Als unser inzwischen gut 5 Jahre alter gemeinnütziger Verein vor einiger Zeit das Jahr 2009, in dem die Schwebefähre an der Oste 100 Jahre alt wird, zum Jahr der Oste ausgerufen hat - da hat kaum jemand von uns mit einer so überwältigenden Resonanz gerechnet: Sage und schreibe 400 Veranstaltungen an unserem Fluß, von der Quelle bis zur Mündung, von Januar bis Dezember, sind uns bislang gemeldet worden, und es werden noch immer mehr: Regatten, Konzerte, Turniere, Theateraufführungen, Rallyes, Märkte und Feste jeder Art.


Jürgen Hinck und Rainer Kupke in Schwarzenhütten

"Ein Fluss feiert seine Brücken und Fähren" - unter diesem Motto wollen wir in diesem Jahr die lange Zeit vergessene Oste, den längsten niedersächsischen Nebenfluss der Elbe, bekannt machen als Ausflugsziel, als Skipperrevier, als Angelfluß. Unser Motto hat viele angeregt und angesteckt zum Mitmachen. Das schönste Beispiel ist dieses Festwochenende, an dem zwei beeindruckende Traditionssegler, die Vegesack und die Albatros, in insgesamt vier Häfen an der Oste gastieren, wo sie mit Hafenfesten gefeiert werden und für helle Begeisterung sorgen.


Die "Vegesack" im Hafen Schwarzenhütten

Allein an diesem Wochenende erleben wir einen nächtlichen Krimitörn auf der Oste, eine Konzertlesung in Balje, mehrere Deich- und Hafenfeste, dazu Führungen in allen Museen am Fluß, eine Gemäldeausstellung in Osten, ein Moorexpreß-Fest in Bremervörde, die Einweihung eines neues Radwanderweges in Selsingen, die Gitarrenwoche in Zeven, um nur einige Veranstaltungen zu nennen: Die Oste lebt, die Menschen feiern, und es geht weiter diesen Sommer - mit dem Fährmarkt nächstes Wochenende rund um die Schwebefähre in Osten und in Hemmoor, mit der Stördenkmal-Einweihung übernächste Woche in Oberndorf und und und... bis zum Fährjubiläum vom 1. bis zum 4. Oktober.


Das Publikum ist begeistert

Dieser Tag in Schwarzenhütten ist ohne Zweifel das maritimste der Feste, die in diesen Wochen an unserem Fluß gefeiert werden. Zu danken ist diese Initiative den örtlichen Seglern, dem Schiffsmodellbauclub und vor allen Dingen dem Shanty-Chor Hemmoor, für den - und ich nenne hier mal zwei Namen - Rainer Kupke und Gerd Drewes das Unglaubliche fertiggebracht hat, nämlich fast ein halbes Dutzend Chöre von der gesamten 250 Kilometer langen Deutschen Fährstraße Bremervörde - Kiel zusammenzuholen.


Hemmoorer Solosänger Gerd Drewes (l.)

Durch diese Gäste bekommt der heutige Tag eine ganz besondere Bedeutung: Wir von der AG Osteland empfinden und erleben dieses Festival als ein vielstimmiges, länderübergreifendes Geburtstagsständchen für unsere maritime Ferienstraße, die wir ivor genau fünf Jahren im Mai 2004 gemeinsam mit der Tourist-Info NOK eingeweiht haben und die seitdem Karriere gemacht hat.


Flaggenschmuck auch im Hafen

Von der damals jüngsten deutschen Ferienstraße - organisiert ausschließlich von Ehrenamtlichen, finanziert ausschließlich von Privatleuten - hat sie sich zu  einer Route entwickelt, die vom mdr-Fernsehpublikum zu Deutschlands "Traumstraße Nummer 2" gewählt worden ist, die inzwischen von der Deutschen Zentrale für Tourismus in 10 Weltsprachen beworben wird und die sogar die japanische Regierung veranlaßt hat, uns nach Tokio einzuladen, um unser Konzept zu erläutern.


Schwarzenhütten grüßt seine Gäste

"Mit 17 Fähren mußt du fahrn, über 13 Brücken mußt du gehn" - mit diesem Slogan wurde die Route eröffnet, die alle Möglichkeiten zeigt, die der Mensch erfunden hat, ein Gewässer zu queren. Sie führt von einer einstigen Ochsenfurt in Bremervörde zu den modernsten Kreuzfährschiffen auf der Kieler Vörde.


Viel Beifall: die Gäste aus Rendsburg

Sie verbindet insgesamt 50 Brücken, Fähren, Schleusen, Sperrwerke und andere Sehenswürdigkeiten - ein 250 Kilometer langes maritimes Museum, von Leuchttürmen flankiert, von Möwen umkreischt, von Traumschiffen begleitet. Wenn irgendeine Musikgattung zu dieser Ferienstraße paßt - dann ist das, natürlich, der Shanty.


Die Albatros in Oberndorf

Unsere Ferienstraße hat seit ihrer Gründung einiges bewirkt. Sie hat als touristisches Rückgrat des Ostelandes vielen Orten am Fluß wachsende Bekanntheit und wachsende Übernachtungszahlen beschert. Sie hat die Schwebefährengemeinden an der Oste und am NOK - Hemmoor und Osten, Rendsburg und Osterrönfeld - so eng zusammenrücken lassen, so dass sie eine gemeinsame Initiative gestartet haben, die beiden Baudenkmale als Unesco-Weltkulturerbestätte anerkennen zu lassen.


Die Hafensänger aus der Vördestadt

Und: Die Route hat nicht zuletzt dazu beigetragen, eine wunderbare schleswig-holsteinisch - niedersächsische Gemeindepartnerschaft zwischen Osterrönfeld am Kanal und Osten an der Oste zu stiften und vor kurzem in Hemmoor eine Internationale Schwebefähren-Infomeile entstehen zu lassen.


"Shanty und Lerchen" aus Oberndorf

Wir wünschen uns, dass dieses Treffen die Kontakte zwischen den Anrainern unserer Ferienstraße - von Kiel über Rendsburg, Glückstadt, Oberndorf und Hemmoor bis Bremervörde - vertieft und dass dieses Fest das Interesse an unserer maritimen Ferienroute der Kontraste verstärkt: der Kontraste zwischen der meistbefahrenen künstlichen Schifffahrtsstraße der Welt und der stillen, idyllischen Oste.


Die Lieder reizen zum Schunkeln

Als kleinen Dank der AG Osteland und zur Erinnerung darf ich jedem unserer Chöre ein doppeltes Buchpräsent überreichen: jeweils ein Exemplar unseres neuesten Radwanderführers "Deutsche Fährstraße Bremervörde - Kiel" und des druckfrischen Begleitbuches zu unserem Festjahr; es trägt den Titel "Über die Oste".



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